Puh, das war eine aufregende Zeit. 19 Jahre jung und zum Studium im Ausland (zwar “nur” Holland, aber immerhin), das erste eigene Auto, ein süßes Polo Coupé schon etwas betagten Alters, dafür aber mit Kuhflecken, und am Wochenende morgens um 6 springt das Auto nicht an. Dabei musste ich zur Arbeit, 70 km Strecke und natürlich gab es keine Zug- oder Busverbindung. Wer arbeitet auch schon “in the middle of nowhere”?
Was macht man? Man ruft Mutti an, klar. Die ist zwar 500 km weit weg und eigentlich auch gerade am arbeiten, aber Muttis wissen ja bekanntlich immer Rat. Wusste sie auch. “Kind, frag’ doch einfach einen Nachbarn oder ‘nen Taxifahrer, ob die dich eben schnell anschleppen, wahrscheinlich ist die Batterie leer, das passiert im Winter häufig.”Witzig, Samstag morgen um 6 in einem grüne Witwen Viertel in Holland, wo kriege ich jetzt ein Taxi her? Und ob die Nachbarn sich freuen, wenn ich sie jetzt aus dem Bett werfe? Nein Mutti, das geht nicht, ich brauche eine andere Lösung. “Wir sind doch ADAC Mitglied, die Karte hast du, ruf’ die einfach mal an.” Karte? Klar, irgendwo. Aber der ADAC ist in Deutschland, kommen die auch nach Holland oder wie geht das? Mit 19 ist man eben noch etwas unbeleckt und hat keine Ahnung. Ich war ja froh, dass ich überhaupt ein Auto hatte, wenn es denn fuhr.
Aber gut, Karte gefunden, ADAC angerufen, Problem geschildert: “Mein Auto springt nicht an und ich stehe in Holland und muss los zur Arbeit. Kein Thema, sagt die gute Frau, wir schicken jemanden, dauert maximal eine Stunde. Toll, von Deutschland hierher?
Eine knappe Stunde später kommt auch tatsächlich ein Pannenhelfer, der ANWB (niederländischer Autoclub). Schön, dass ich mittlerweile Holländisch gelernt habe und dem guten Mann mein Problem erklären kann. Noch schöner, es ist nur die Batterie, das Auto wird überbrückt und läuft. Und bis ich auf der Arbeit bin, sollte die Batterie dann auch wieder aufgeladen sein. Genial! Kostenpunkt: Null, mein Auto läuft und ich kann endlich los. Wieder was gelernt, im Zweifelsfall rufen wir Mutti an und alles wird gut.
Das war meine erste Erfahrung mit Autopannen und was tun im Falle des Falles. Wir freuen uns über jegliche Pannengeschichten, ob amüsant oder schlichtweg hilfreich. Schreibt eure Geschichte einfach per E-Mail an info(at)pannenhilfevergleich.de
Jürgen Hotte meint
ist ja schon ein Armutszeugnis, das 19 jährige so wenig Ahnung haben und immer noch Mutti brauchen. Lustig auch das ein Auto überbrückt werden kann (mit Geländer oder wie steigt man darüber ? **). Das kommt davon das die Handy-Generation nur ihre Quasselgeräte notdürftig bedienen können und sonst keine praktischen Kenntnisse vorweisen können.
** eine Batterie kann man überbrücken – ein Auto dagegen nicht !