Notruf Hotline wählen oder selbst die Pannenhilfe bzw. einen Abschleppdienst organisieren?
Eine aktuelle Frage, die wir uns neulich stellen mussten. Zur Ferienzeit in einer Kleinstadt an der Küste, erstes Auto an der Ampel und beim Anfahren fliegt der Gang raus. Die Kupplung bewegt sich nicht mehr, das Auto steht.
Bei einer Panne auf der Landstraße oder sogar auf der Autobahn würden wir ja einfach auf dem Standstreifen/an der Seite warten. Aber hier, schön vor einer recht viel befahrenen Kreuzung mit bösen ‚Touris‘ hinter uns?
Wegschieben ist auch keine Option, das Auto ist groß, schwer beladen und keine Hilfe in Sicht. Ach ja, es steht auch noch an einer kleinen Steigung.
Abschleppdienst um die Ecke oder Autoclub Notruf?
Um die Ecke gibt es einen Abschleppdienst, der hat noch genau 5 Minuten geöffnet. Die Frage nach dem Notruf stellt sich eigentlich nicht mehr, das Auto muss hier weg.
Der Abschleppdienst weist mich freundlich darauf hin, dass ich eigentlich den Notruf anrufen müsste, der ihn dann wieder beauftragt. Das sehe ich theoretisch auch ein, aber ich würde gern von der Kreuzung verschwinden.
Der nette Abschleppdienst hat ein Einsehen (oder Mitleid mit mir) und ist tatsächlich wenige Minuten später da, sammelt mein Auto und mich ein und fährt mich später sogar zu unserer Werkstatt.
Er fährt zufällig sowieso für ‚meinen‘ Autoclub und meldet die Panne dort. Ob ich das später noch bezahlen muss, weil ich den Notruf nicht angerufen habe? Momentan ist mir das wirklich egal.
Wie sieht es nun aus mit der selbstorganisierten Pannenhilfe?
Ein willkommener Anlass, die Bedingungen der Autoclubs wieder einmal gründlich zu studieren.
Keinen Anspruch auf Kostenübernahme bei selbstorganisierter Pannenhilfe gibt es laut Versicherungsbedingungen bei diesen Clubs:
- ADAC
- AvD
- Mobil in Deutschland
Die folgenden Autoclubs übernehmen (einen Teil der) Kosten für selbstorganisierte Pannenhilfe:
Der ACV erstattet bei Selbstorganisation maximal € 105 für Pannen- und Unfallhilfe vor Ort sowie maximal € 155 für das Abschleppen, wobei die Kosten für den Pannenhelfer darauf angerechnet werden.
Der ACE erstattet maximal € 120 für selbstorganisierte Pannen- und Unfallhilfe.
„Klassenbester“ in diesem Punkt ist der BAVC: Bei selbstorganisierter Pannen- und Unfallhilfe oder Abschleppen werden maximal € 300 Kosten erstattet, wenn die Rechnung dazu innerhalb von 3 Monaten eingereicht wird.
Diener Ralph meint
Wer bezahlt, wenn der Club einen unfähigen Pannenhelfer schickt, der nicht mal einen einfachen Keilriemen von der Lichtmaschine wechseln kann. Mir aber anbietet, mich zu einer Werkstatt, zufällig jehne bei der er Mitarbeiter ist,
Und sagt mir noch, ich müsse dann dort die Reperatur in voraussichtliche Höhe von 280€ in Bar bezahlen. So geschehen durch ACV. Ich habe abgelehnt, mir von einem Bekannten beim nächstgelegenen ATU einen neuen Rippenriemen bringen lassen, ihn selbst eingebaut. Mit Spritgeld für meinen Bekannten und Kosten für den Keilriemen kam ich auf 40€. Da frag ich mich, ob da nicht Abzocke betrieben werden sollte. Ich habe dem Pannendienst am Telefon vorher die Art der Panne und die Teilenummer des benötigten Teils durchgegeben, doch auch die sagten mir, ich müsse so oder so abgeschleppt werden. Für eine Reperatur, die ich selbst in knapp 10 Minuten durchgeführt habe, ohne das ich KFZ Schlosser bin.für mich steht fest, ich Kündige diesen Verein.
Benjamin Goldzahn meint
Ich habe nach einem Unfall erwogen gehabt, einen 24 Stunden Pannendienst anzurufen. Dabei war ich mir allerdings nicht sicher, ob mein Autoclub dies zurück erstattet. Wie Sie bereits sagen, ist dies Abhängig vom Autoclub. Ich denke, dass ich mich dahingehend noch erkundigen werde. Vielen Dank!